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Für jede Lebenslage gibt es eine Versicherung

Auch wenn Sie manchmal denken, dass es doch etwas zu viel werden könnte: Auf Ihre diversen Versicherungen lassen Sie nichts kommen. 
Für jede Lebenslage gibt es eine VersicherungSie sehen in ihnen einen guten Schutz gegen die böse Welt dort draußen und damit auch ein gutes Ruhekissen. Doch, sind wirklich alle Ihre Versicherungen sinnvoll, oder müssten nicht ganz andere her?

Der Mensch früherer Epochen kannte das Wort oder das in die Höhle gekrakelte Zeichen für Versicherungen gar nicht, der Glückliche. Der Homo Neanderthalis ging aus seiner Höhle heraus, jagte hier und da ein Tier und brachte es zum treuen Weib in die Höhle, woselbst diese daraus etwas kulinarisch Ansprechendes zauberte.

Ansonsten hatte man als Steinzeitmensch wenig zu berücksichtigen. Man besaß noch kein Auto, da es noch nicht erfunden worden war, keinen Hausrat nennenswerter Art, sondern maximal ein paar elegant zu Betten und Sitzen kombinierte Steinhaufen, und sonst auch nicht viel.

Was zwischen diesem glücklichen Menschen ohne Sorgen und Besitz und dem heutigen besitzenden und damit auch versicherungsfreudigen Menschen alles passiert sein muss, kann man nur erahnen.

Fakt ist aber, dass wir in einer Post-Neanderthal Zeit leben, die uns nicht nur Besitztümer en masse, sondern auch jede Menge Angst vor deren Verlust beschert hat.

Der moderne Mensch - ein Versicherungsfall?

Man sollte die menschliche Evolution aber nicht nur als Trauerspiel beklagen,  sich also ständig in die guten alten Zeiten zurück sehnen, sondern sollte den Besitz und die Verlustängste und ihre Konsequenzen ruhig auch positiv sehen.

Wo wäre das Versicherungsgewerbe, wenn es nicht Millionen von Menschen gäbe, die nichts lieber tun als Policen zu sammeln und sich auf diese Art gegen jede Unbill zu wappnen?

Sehen Sie, das schöne Versicherungsgewerbe wäre keins, und damit wären auch unzählige damit verbundene Arbeitsplätze nicht vorhanden.

Wenn Sie sich der Chose also aus diesem Blickwinkel nähern, werden Sie den Neanderthaler auch ganz leicht als Arbeitsplatzvernichter entlarven können und ihn ganz sicher nicht wieder herbei sehnen. Versicherungen sind gut und tun gut, das lernen wir an dieser Stelle.

Ein Gedankenspiel: Wie wäre es, sich gegen das Unglücklichsein versichern zu können?

Da wir nun an den Punkt gelangt sind, klar sagen zu können, dass die Versicherungen eine schöne Erfindung der Neuzeit sind, können wir uns auch gleich einem Gedankenexperiment hingeben.

Man stelle sich vor, dass es für bzw. gegen alles, wirklich alles eine Versicherung gäbe. Wie schön würde die Welt aussehen, denn bei jedem Nichteintreten eines Ereignisses wäre ein ordentliches Sümmchen fällig, das das besagte Nichteintreten dann wieder zu einer wahren Freude machen würde.

Nehmen wir mal den hier zu Lande häufig auftretenden Fall des Ungücklichseins. Die schlechte Laune, die man schon morgens beim oder vor dem Aufstehen verspürt, könnte, als Versicherungsfall plötzlich enorm gewinnen.

Ich habe einen akuten Fall von morbider Stimmung zu melden, ich möchte eine entsprechende Summe haben: Das wäre doch das Paradies und noch ein Grund mehr, sich im ewigen Granteln zu suhlen.

Hundebisse, Katzenflöhe, wogegen kann man sich noch versichern?

Da die Branche der Versicherer ja recht findig ist, ist das Szenario des "Guten Tag, ich möchte mich gegen das Unglücklichsein versichern, was kostet das im Jahr?" gar nicht so abwegig.

Aber auch andere Bereiche  lassen noch viel Spielraum für kreatives Denken zu. Wer zum Beispiel ein Tier besitzt, wird gut daran tun, es als Versicherungsfall zu betrachten und nicht nur als Kuscheltier.

Auch ein noch so kleiner Chihuahua kann ganz schön viel Schaden anrichten, wenn er ungestüm an eine zufällig herum stehende Mingvase eines vermögenden Menschen poltert.

Und wenn die sonst sehr geliebte und nette Katze jemandem die Augen auskratzt,  kann auch das finanziell in die Vollen gehen. Hier wäre also auf jeden Fall noch ein weites Feld an Fällen zu finden, die das Hunde- oder Katzenleben so schreibt.

Ruhe in Frieden - gegen alles ist man versichert

Versicherungen, so dürfte langsam klar geworden sein, sind häufig nicht nur für etwas vorhanden, sondern sollen gegen etwas schützen. In den meisten Fällen ist dies sogar zutreffend, und das sagt wiederum viel über die Mentalität derjenigen aus, die sich auf alle Arten von Versicherungen geradezu stürzen.

Die steilsten  Szenarien sind noch nicht wild genug, um nicht  in entsprechende Policen umgewandelt zu werden. Gut, wenn der Urlaub verhagelt war, gibt es Geld, auch wenn die drei Wochen Trübsinn nie wieder gut zu machen sind.

Versicherungen, so wird deutlich, sind vor allen Dingen für Menschen nützlich, die eigentlich sowieso vom Schlimmsten ausgehen.

Wenn bzw. da der Urlaub in Regen und Blitzgewittern untergeht, ich bin gewappnet! Wenn ich mir beim Schreiben oder Nachdenken die Hände breche, habe ich eine Berufsunfähigkeitsversicherung.

Wenn ich morgen von einem Ziegelstein erschlagen werde, haben meine Nachfahren (man erinnere sich an diesen beliebten Slogan: Sarg ist zu, Witwe kichert, hoffentlich xy versichert) noch ordentlich Geld aus meiner Lebensversicherung. Und so weiter und so fort.

Doch zurück in die Steinzeit?

Wenn Sie finden, dass man alles übertreiben kann, haben Sie Recht. Sie wollen nicht immer nur das Schlimmste annehmen, sondern ein fröhlicher, sorgloser Mensch sein.

Dann hören Sie am besten damit auf, sich alle möglichen Schrecken wie Beinbrüche, Blitzeinschläge, über Nacht Verarmung und beißende eigene Hunde vorzustellen.

Erinnern Sie sich doch einfach an Ihre genetische Ausstattung - auch in Ihnen steckt ein kleiner Neanderthaler, der es eigentlich ganz gut ohne all die abstrusen Versicherugen aushält - und nur die wirklich wichtigen in sein Leben herein lässt.

geschrieben am 21.08.2018 um 10:24 Uhr.